Alle sind gleich – selbst bei der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin
Die Leitung der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin trennt die Belegschaft weiter in zwei Gesellschaften, um betriebsverfassungsrechtliche Mitbestimmungsrechte zu umgehen. ver.di fordert daher gemeinsam mit dem Betriebsrat ein faires Miteinander in einem Unternehmen und damit die Rückführung der GmbH in die Stiftung. Es gibt keinen Grund, Menschen nach zweierlei Maßstäben zu beschäftigen. Die Politik muss die Museumsleitung endlich zum Handeln bewegen.
Die T&M Technik und Museum Marketing GmbH (T&M) ist ein Tochterunternehmen der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin. Die damalige Direktion der Stiftung hat sie seit 2003 ausschließlich dafür verwendet, um die Kolleg:innen im Besucherservice und später auch im Wachschutz schlechter bezahlen und einsetzen zu können, als die Kolleg:innen in der Stiftung. Die Direktion hat sich mit der damaligen Tarifflucht auch mehr personelle Flexibilität auf Kosten der Kolleg:innen in der T&M GmbH organisiert.
Seit vielen Jahren kämpfen die Kolleg:innen der T&M GmbH nun schon gegen diese von oben organisierte Schlechterstellung. Mit einer Lohnangleichung an den Tarifvertrag Länder haben sie mit ver.di einen ersten Erfolg durchsetzen können. Weiterhin soll durch die Zwei-Klassen-Politik mit der Aufspaltung in zwei Unternehmen personelle Flexibilität, gewahrt und betriebliche Mitbestimmung eingeschränkt werden. Die Kolleg:innen fürchten deshalb um die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze. So wurden in den letzten Jahren auch immer mehr Arbeitsplätze abgebaut.
Die Firmenleitung nutzt das Firmenkonstrukt auch, um Druck auf den Betriebsrat und die ver.di-Betriebsgruppe auszuüben, indem sie wiederholt in Verhandlungen droht, einen Teil der Aufträge der Stiftung nun nicht mehr an die T&M, sondern an Drittanbieter zu vergeben und so weitere Arbeitsplätze in der ausgegliederten GmbH abzubauen. So forderte die Geschäftsführung von Betriebsrat und ver.di Betriebsgruppe ein klares Bekenntnis zur GmbH als Arbeitgeber, ansonsten würde die Entwicklung der GmbH abwärts gehen. „Eine weitere politische Betätigung der Betriebsgruppe werde negative Konsequenzen für alle Beschäftigten haben", so die Drohung der Geschäftsführung.
„Diese Drohungen im Verantwortungsbereich des Landes Berlin sind nicht hinnehmbar und die Trennung der Belegschaften in Besser- und Schlechtergestellte lehnen wir ab“, sagt ver.di-Gewerkschaftssekretär Helge Biering. „Sie spaltet die Belegschaft und schwächt die Mitbestimmung und die gewerkschaftliche Organisation. Wir fordern daher den Senat auf, hier endlich tätig zu werden und die Museumsleitung dazu zu bewegen, die Belegschaft der GmbH endlich in die Stiftung zurückzuführen.“